Lucy`s Geschichte zu schreiben wird ein wenig kompliziert. Wir kennen ihr Leben im Prinzip nur aus Beschreibungen, Wahrnehmungen und Erkenntnissen.
Wir wissen nur eines! Sie wurde brutalst geschlagen - sie wurde gegen Wände geschleudert, gedemütigt und getreten. Es wird eine kleine Geschichte aus ihrer Sicht,
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Halli hallo,
ich bin Lucy,
na ja eigentlich heisse ich ja Susi.
Also, wie soll ich anfangen? Ich kann leider nicht sagen, ob ich Geschwister hatte oder ein Einzelkind bin. Ich kann auch nicht sagen durch wie viele Hände ich gegangen bin.
Ich kann nur sagen, dass ich sehr ängstlich war. Ich hatte ständig Angst davor, wieder geschlagen zu werden. Wenn mein "altes Frauchen" nach Hause kam, hatte ich vor Angst eigentlich ständig Pippi verloren. Ich konnte auch gar nicht über einen Tag lang aufhalten. Vor lauter Angst hatte ich auch oft Durchfall. Dann wurde ich entweder gegen die Wand geschleudert oder mit so einen harten Stock geschlagen. Die Nachbarn nannten das Baseballschläger. Oft musste ich tagelang alleine ohne Essen und trinken verbringen.
Wenn es dann mal rausging, musste ich ganz ganz schnell auf den Bürgersteig Gassi machen, weil ich nach spätestens 10 Minuten wieder rein musste.
Mehr kann ich gar nicht erzählen. So ging es bestimmt fast zwei Jahre - mein ganzes Leben halt. Mit anderen Tieren durfte ich mich nie unterhalten.
Irgendwann haben mich die Nachbarn aufgenommen, weil mein Frauchen wohl ins Gefängnis musste. Ich war schon fast fast verdurstet.
Sie hatten selbst Tiere, Kinder und es war fast so wie bei Frauchen. Dann kamen die auf die Idee mich zu verkaufen weil sie wohl nichts mehr zu essen hatten und ich nicht in die Familie passte.
Eines Tages musste ich in ein großes Auto steigen. Oh man oh man , da waren zwei riesige Kerle drinne. Anfangs hatte ich wirklich sehr große Angst.
Wir fuhren mit einem richtigen Auto. Ich hatte nur ganz wenig ins Auto gepischert und ganz doll gezittert. Als ich ausstieg, war alles ganz herrlich grün und so toll. So etwas hatte ich noch nie gesehen.
Dann ging eine Tür auf und einer der großen Hunde kam auf mich zugerannt. Ich hatte mich so verjagt, dass ich vor lauter Angst zu den Fremden Leuten lief. Das waren Reiner & Susi.
Da war ich sicher. Die waren auch sehr nett zu mir. Der große Hund fing dann aber sofort an mit mir zu spielen. So etwas hatte ich noch nie erlebt.
Dann kam der andere. Er nannte sich Dietsche. Er war zwar etwas grob zu mir aber ich merkte schnell, dass der auch ganz lieb war und so tollten wir über eine halbe Stunde den Berg rauf und runter.
Danach durfte ich mit zu den anderen beiden nach hinten. Wir fuhren zu ihnen nach Hause und ich blieb einfach dort.
Ich hoffte so sehr, ich dürfte für immer da bleiben und hatte mich noch nie so wohl gefühlt.
Nach ein paar Tagen kam aber ein anderer Mann. der sehr lieb zu mir war und nahm mich einfach mit. Er sollte mein neues Herrchen sein.
Obwohl er sehr lieb zu mir war, sehnte ich mich aber so sehr nach Connor und Dietsche. Ich hatte schon sehr großes Heimweh, obwohl ich nur ein paar Tage dort war.
Ich lief davon und suchte nach ihnen. Mein neues Herrchen suchte und fand mich einen Tag später im Wald. Ich hatte mich verlaufen und ganz schön Angst im Dunkeln.
Ich lief dann aber wieder weg und suchte Connor und Dietsche. Ich fand sie aber nicht. Plötzlich kam die Polizei und nahm mich mit. Ich wurde ins Tierheim gebracht. Es war zwar viel besser als im alten Zuhause aber ich wollte doch so gerne da leben wo Connor und Dietsche wohnen.
Nach ein paar Tagen hörte ich plötzlich die Stimmen von Reiner und Susi, die nach mir suchten. Komischerweise sagte die Heimleiterin, ich wäre nicht da obwohl ich doch da war. Ich hatte so laut nach ihnen geschrien, doch sie hörten mich nicht.
Nach einer Woche ging die Tür auf und ich musste mitgehen. Ich hörte schon im Flur die laute Stimme von Reiner, der mit der Heimleiterin sehr schimpfte und dann endlich konnte ich Reiner und Susi sehen. Mein Herz schlug so schnell wie ein Düsenjäger.
Ich durfte dann auch endlich wieder mit nach "HAUSE". Ich wurde dann Lucy statt "Susi" genannt weil es sonst ja ständig zu Verwechsungen kam.
Danach musste ich aber sehr sehr viel lernen und habe mir alle Mühe gegeben. Ich werde jetzt nie wieder weggegeben. Das haben sie mir versprochen.
Ich habe jetzt endlich ein Zuhause und keiner darf mich mehr schlagen - ausser vielleicht so kleine -----. Aber die tun eigentlich überhaupt nicht weh.
Ich bin so glücklich wie noch nie in meinem ganzen Leben. Jetzt wurde ich operiert damit Connor & Dietsche nicht immer so verrückt werden und die Türen kaputtmachen, wenn meine Hormone verrückt spielen.
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